Der Plansee ist ein malerischer See in den Ammergauer Alpen, der sich an heißen Sommertagen auch perfekt als Badesee eignet. Mit knapp 3 km² Fläche ist er der zweitgrößte natürliche See Tirols. Der Plansee ist vom Hotel am Badersee mit dem Mountainbike oder dem E-Bike gut erreichbar.
Tourensteckbrief
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel
Streckenlänge: 43 km (gesamt)
Aufstiege: 350 hm
Abstiege: 350 hm
Ein königsblauer Himmel und strahlender Sonnenschein kündigen einen herrlichen Sommertag an. Klar, dass es raus in die Natur geht. Da mein Chef heute einmal ausnahmsweise sein freies Wochenende in Grainau verbringt; seine Tochter war zu Besuch im Hotel am Badersee und reist heute wieder ab; biete ich ihm an, mit ihm eine Tour zu unternehmen. Da ich weiß, dass er gerne E-Bike fährt, schlage ich vor, uns E-Bikes vom Hotel auszuleihen und von Grainau zum Plansee zu fahren. Ich selbst bin noch nie E-Bike gefahren, da ich aber die Strecke zum Plansee ebenfalls zum ersten Mal fahren werde und ich nicht weiß, wie hoch der Anstieg ausfallen wird, ist es mir ganz recht auch einmal ein E-Bike auszutesten.
10:45 Uhr: Die Fahrräder stehen bereit, die Höhe des Sattels wurde nochmal angepasst, dann kann es losgehen. Da es erst einmal bergab durch Grainau geht, bleibt der E-Modus auf „off“. Entlang der Eibsee- und Loisachstraße fahren wir bis zur Abzweigung Bahnhof „Untergrainau“, wo wir links in die Straße einbiegen, die uns zur B23 bringt. Hier folgen wir dem Radweg in Richtung Griesen / Österreich. Der Radweg verläuft stetig parallel zur B23 immer entlang der Loisach.
Während mein Chef schon auf „Tour“ geschaltet hat, nutze ich weiterhin meine eigene Muskelkraft, schließlich ist der Verlauf schön eben und zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich mich nicht dazu genötigt einen zusätzlichen Antrieb in Anspruch zu nehmen. Und so radeln wir mit einem gewissen Abstand zueinander weiter und genießen die Naturlandschaft entlang des Weges. Allerdings muss ich gestehen, dass mir der Weg bis nach Griesen doch recht weit vorkommt. Klar, mit dem Auto fährt man immer recht geschwind bis zur österreichischen Grenze, jetzt auf dem Fahrrad merke ich erst, wie weit die Strecke tatsächlich ist. Genau genommen sind es 10,8 km und ca. 30 Minuten später haben wir dann auch den „Ort“ bzw. die paar Häuser von Griesen erreicht. Hier queren wir nun die Straße zum Parkplatz. Dahinter verläuft der Weg, der uns immer entlang des Flusses Neidernach letztendlich zum Plansee führen wird. Erst einmal müssen wir das Weidegatter öffnen, jetzt im Sommer grasen wieder zahlreiche Kühe auf den Wiesen, dann können wir wieder weiterradeln.
11:30 Uhr: Das erste Stück des Weges ist mir wieder sehr vertraut, da ich hier schon mehrfach zu Fuß unterwegs war und weiß, dass es soweit erst einmal eben weiter geht. Also kommt mein E-Bike noch nicht zum Einsatz. Nach mehreren Kilometern beginnt aber auch für mich unbekanntes Terrain und wir sind wirklich beeindruckt von der Landschaft, die sich uns entlang des Weges präsentiert. Teils zieht sich der Fluss durch eine tiefere Schlucht, dann weitet er sich wieder; kein Wunder also, dass ich auch mal anhalten muss, um das ein oder andere Foto zu machen, während mein Chef mir gerade davonradelt und später fragt, wo ich denn so lange bleibe. Als Marketing- und Verkaufsleitung möchte ich natürlich auch unseren Gästen die schönsten Touren unserer Region präsentieren. Und ein schönes Bild sagt mehr als tausend Worte.
Nachdem nun der Weg größtenteils nur mäßig ansteigend verlief, ändert sich dies nun, nachdem wir die Brücke erreichen, die wir über den Fluss queren, um weiter auf dem Weg zum Plansee zu bleiben. Hier queren wir auch offiziell die Grenze nach Österreich. Eine Grenzkontrolle gibt es allerdings nicht, der Grenzübertritt verläuft reibungslos und ohne dass man es eigentlich mitbekommt. Jetzt werde ich mir ebenfalls den Antrieb des E-Bikes zu Nutze machen und schalte erst einmal auf Tour. Das reicht eigentlich schon aus, damit ich noch etwas Beinarbeit verspüre und nicht ganz dem E-Bike den Aufstieg überlasse.
Einmal auf der Höhe angekommen, bietet sich uns eine schöne Aussicht zurück in Richtung Griesen. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Plansee und das restliche Stück führt nur noch bergab, sodass man sich fast schon die ganze Zeit mit dem Fahrrad rollen lassen kann. Und dann taucht er endlich vor uns auf: der Plansee. Mit knapp 3 km² Fläche ist der Plansee der zweitgrößte natürliche See Tirols. Vermutlich ist auch er ein Rest eines eiszeitlichen Schmelzwasser-Stausees, der einst das gesamte Zwischentoren bis zum Ehrwalder Becken bedeckt hat.
12:30 Uhr: Am liebsten hätte ich mich jetzt auch in das türkisblaue Wasser des Sees gestürzt und mir eine Erfrischung gegönnt, aber heute sind wir nur zum Radeln unterwegs. Unsere Tour endet vorerst am Campingplatz. Die Badewiesen sind bereits gut besucht, kein Wunder bei diesen sonnigen warmen Temperaturen. Der Plansee ist natürlich sehr beliebt bei Touristen, als auch bei Einheimischen aus dem österreichisch-deutschen Einzugsgebiet. Der See ist Mekka für Wassersportfans: Surfen, SUPen, Segeln, sogar eine Tauchschule gibt es hier. Außerdem verkehrt ein Schiff zwischen Mai und Herbst auf dem See und bietet Rundtouren an. Es ist eine der höchstgelegenen kommerziellen Schifffahrtslinien Österreichs.
Wir hingegen fahren hinüber zum Gasthof, um ein Mittagessen auf der sonnigen Terrasse zu genießen. Wir überlegen kurz, ob wir die Rückfahrt über Schloss Linderhof und dann entlang des Spitzenwanderwegs Etappe 9 unternehmen sollen. Allerdings weiß ich nicht, ob ein Radweg zwischen dem Plansee und Schloss Linderhof existiert. Also fragen wir im Gasthof nach. Leider ist dem nicht so. Um von hier zum Schloss Linderhof zu fahren müssten wir die Straße entlang radeln. Keine wirklich schöne Angelegenheit, wenn man bedenkt, dass auf der Strecke zahlreiche Motorradfahrer, Autos und auch noch Rennradfahrer unterwegs sind und die Kurven hoch- bzw. runterbrettern. Die andere Alternative wäre nach Reutte bzw. Heiterwang zu fahren und über Ehrwald wieder zurück nach Deutschland, doch das ist ein ganzes Stück Fahrstrecke. Darauf haben wir heute auch keine Lust, also werden wir den gleichen Weg zurücknehmen, der ja auch wirklich sehr schön war.
Die Rückfahrt wird dann zu einem reinen Vergnügen. Bis auf den leichten Anstieg wieder hinauf auf die Höhe, verläuft der Weg danach nur noch bergab. Im Nullkommanichts sind wir wieder in Griesen und fahren entlang der B23 zurück in Richtung Grainau. Ein letztes Mal nutzen wir jedoch die Power des E-Bikes für eine Abkürzung über den Höhenrain-Panoramaweg und die Kriegergedächtniskapelle zurück nach Grainau, wo wir unseren Abschluss noch mit einem Eisbecher versüßen.
Es wird sicherlich nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich mich mit dem Fahrrad auf diese wunderschöne Strecke begebe, dann aber auch sicherlich im Sommer mit Badesachen im Gepäck.
Tipps & Infos:
- Gesamtstrecke: ca. 43 km hin und zurück
- Strecke größtenteils eben, hinter Griesen immer leicht aufsteigend bis zur Brücke. Danach über ein paar Schleifen bergauf. Für geübte Radfahrer ist der Weg sicherlich mit einem normalen Mountainbike machbar.
- MTB- und E-Bike-Verleih gibt es im Hotel am Badersee.
- Einkehrmöglichkeiten: Griesen: hier gibt es ein kleines Kiosk. Plansee: mehrere Restaurants vorhanden.
- Alternative Rückfahrt: Über Reutte, Heiterwang, Bichlbach, Lähn, Lermoos und Ehrwald zurück nach Grainau: ca, 49 km ab Plansee
- Weitere Möglichkeit: Rundweg Plansee und viele anderen
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