Das Freilichtmuseum Glentleiten gehört zu den beliebtesten Familienausflugszielen der Garmisch-Partenkirchener. Von Josephi bis Martini – also von 19. März bis 11. November – findet man hier täglich anreizende Erlebnisse für Groß und Klein. Auch bei Regenwetter.
Das Museum liegt auf ca. 750 m etwas oberhalb von Großweil und ist über die Autobahn vom Hotel am Badersee in nur 40 Minuten zu erreichen. Seit 1973 werden hier altbayerische Häuser aus dem ganzen Oberland gesammelt, das älteste Gebäude ist ca. 500 Jahre alt. Schwerpunkte im Museum sind bayerische Tradition, Kultur und Geschichte, sowie Technik und Arbeit auf dem Land. Kirchfeiertage wie z.B. Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt oder Kirchweih werden hier traditionell und festlich gefeiert – mit passenden Gerichten und Tanzmusik.
10:00 Uhr: Wir fahren heute zur Glentleiten mit dem Auto. An der Autobahn muss man die Ausfahrt Richtung Kochel / Großweil nehmen. In Großweil kaufen wir zum späteren Frühstück frisches Gebäck in der Bäckerei und dann besichtigen wir die Sohlschwelle an der Loisach. Bei Sommerhitze ist entspanntes Frühstücken am Ufer unterhalb von der Stufe recht angenehm – die kühle Luft mit winzigen Wassertropfen wirkt erfrischend, Wasserrauschen sorgt für exotische Atmosphäre und die Kinder können sich endlich mit Wasser bespritzen. Gut, dass wir Ersatzkleidung mitgenommen haben.
11:00 Uhr: Nach dem Frühstück geht es zum Freilichtmuseum, das von hier nur ein paar Kilometer entfernt ist. Die Glentleiten ist extrem beliebt, daher sind Parkplätze hier sehr gefragt. Der kleine Laden an der Kasse bietet handgemachte Souvenirs und Lebensmittel an – hier ist die richtige Adresse zum Einkaufen, wenn man seinen Liebsten etwas Besonderes schenken möchte. Auf der Geländekarte suchen wir mit den Kindern zusammen eine Route aus, die jedem spannende Erlebnisse bereitet.
11:30 Uhr: Wir folgen dem Weg nach links und erreichen in ca. 15 Minuten den Teich. Der kleine Bach, der vom Teich gespeist wird, treibt mit seiner Wasserkraft zahlreiche Werkstätten an, die unten am Bachufer liegen: eine Wetzsteinmacherei, eine Getreidemühle, eine Sägemühle und eine Hammerschmiede. Genau das war unser Ziel. Die Kinder laufen nach vorne und entdecken eine riesige Kugelbahn, die über mehrere Meter den Weg nach unten begleitet. Selbstverständlich kauft sich jeder eine Kugel (50 Cent) und so wird der Weg nicht mehr langweilig. Selbst in die Werkstätten wollen die Kinder nicht mehr – sie würden ja gerne den ganzen Tag hier an der Kugelbahn verbringen.
12:30 Uhr: Nachdem wir uns die genialen Geräte und Mechanismen aus den vergangenen Zeiten angesehen haben, geht es zu einer Köhlerei. Hier ist heute richtig was los: der Meiler ist voll im Einsatz und eine Gruppe von schmutzigen Papas mit noch schmutzigeren Kindern beschäftigt sich mit der Kohleherstellung. Während wir Erwachsene zuschauen, sind die Kinder voll mit dabei bis sie Hunger bekommen.
13:00 Uhr: Etwas bergauf kommen wir zu den alten Wohnhäusern, die hier auf der Glentleiten erhalten sind. Die Häuser stammen aus oberbayerischen Gemeinden südlich von München. Es kommen immer wieder neue Objekte in diese einzigartige Sammlung, die dadurch von der Zerstörung gerettet werden. Darunter sind nicht nur Wohnhäuser, sondern auch Höfe, Stallstadel, Werkstadel, Kornkästen, Mühlen und Backhäuser, eine Forsthütte, eine Fischerhütte, ein Bienenhaus, ein Kalkofen mit Holzlege und Kalkgruben, Almhütten aus Berchtesgaden und eine Kapelle aus Kirnberg. Hier stehen auch Werdenfelser Heustadel aus Partenkirchen, Wamberg und Mittenwald.
Nachdem die Kinder von der Kohle einigermaßen gesäubert sind und nachdem wir eine Brotzeit genossen haben, gehen wir zum „Mirznhäusl“, wo man mit Zettel und Stift in der Hand das urige Haus erkunden, Rätsel lösen und nach versteckten Gegenständen suchen darf. Der Quest endet mit einem kleinen Preis, den man selbst aus einem gesperrten Safe holen muss.
14:00 Uhr: Jetzt wollen die Kinder Töpfe bemalen. Im Rahmen einer offenen Werkstatt werden an der Glentleiten immer wieder spannende Aktivitäten für Groß und Klein angeboten, z.B. Putzmittel selbst herstellen, Schüsseln oder Anhänger aus Ton töpfern und bemalen, Windräder oder Futterhäuschen für Vögel bauen usw.. Für diejenigen, die für alte Techniken Interesse haben, bietet sich hier eine große Auswahl: Weben, Sticken und Klöppeln, Stoffdruck, Spinnen, Seilerei, Korbflechten, Hinterglasmalerei, Stabpuppen oder Steckenpferde aus Heu basteln u.v.m. Für Trachtenbegeisterte gibt es Trachtenschneiderei, Goldstickerei, Hosenträger sticken oder Lederhosen flicken.
Auch traditionell männliche Aktivitäten sind hier gut vertreten, wie z.B. Bierbrauen, Imkern, Schmieden, Satteln, Drechseln, Schnitzen, Schreinern. Einen Alphorn-Schnupperkurs für Anhänger gibt es auch. So wird es keinem Papa an einem langen Tag mit dem Nachwuchs langweilig. Die Kleinen können sich inzwischen gut beschäftigen: z.B. die Glentleiten mit einem Detektiv entdecken, Apfeltaschen backen, Knöpfe basteln, Senf herstellen, oder halt an einem Almnachmittag für Kinder teilnehmen und Kartoffeln ernten. Auch die Mama wird hier begeistert – an den Workshops und Tagesseminaren wie z.B. „Von Äpfeln und Birnen“ (Wochenende rund um historische Sorten), „Vom Flachs zum Leinen“, „Kachelofentage“ (Kachelherstellung) oder „Kerzen aus Bienenwachs“.
15:00 Uhr: Die Kinder sind noch beim Malen und wir machen eine Runde über die Almhütten. Die Bergwiese bietet eine passende Kulisse für Almwanderungen, Baum- und Wildkräuter-Führungen. Hier stehen einige Almhütten aus dem Berchtesgadener Land, inklusive eine Hirtenhütte und eine urige Käsealm, die ab und zu im Rahmen einer Führung besichtigt werden können. Man kann z.B. kurz in den Alltag einer Sennerin eintauchen, die einst auf einer hochalpinen Wiese mit ihren Tieren in dieser Hütte den Sommer verbrachte.
16:30 Uhr: Jetzt dürfen die Kinder wieder abgeholt werden und wir gehen kurz in den Kramerladen. An Feiertagen wird hier mit traditionellen Speisen und Musik gefeiert. Donnerstags wird an der Glentleiten immer frisches Brot gebacken, sonst stehen hier viele hausgemachte Produkte zum Kauf. Wir kaufen ein paar Leckerlis für Zuhause und damit verlassen wir die Glentleiten. Zum Abendessen entscheiden wir uns heute für die Kreut-Alm.
17:00 Uhr: Die Kreut-Alm liegt nur ca. 200 m von der Glentleiten entfernt und bietet deftige bayerische Küche, leckere Kuchen und einen grandiosen Ausblick auf den Kochelsee und die umliegende Bergwelt. Besonders an sonnigen Tagen wie heute ist der Biergarten an der Kreut-Alm mit seinen schattigen Kastanien sehr beliebt. Die Wirtschaft hat auch im Winter offen.
Tipps & Infos:
- Website Freilichtmuseum Glentleiten
- Die Glentleiten ist auch mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen: mit dem Zug bis Murnau und dann nimmt man am Bahnhof Murnau den Bus 9611 nach Großweil.
- Eine besondere Empfehlung an der Glentleiten ist das lange Samstagsfrühstück im Kramerladen oder Frühschoppen mit Musik. Sonst findet jährlich am 1. Adventswochenende Glentleitner Christkindlmarkt statt.
- Die Kreut-Alm in Großweil
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