Anfang 2019 ist die Kooperation zwischen dem Hotel am Badersee und Team Vorarlberg-Santic entstanden. Heute stellen wir ein Interview mit den gebürtigen Oberammergauern und Radprofis des Team Vorarlberg Lukas Meiler und Martin Meiler vor.
- Wie ist es dazu gekommen, dass Ihr aus Oberammergau jetzt beim Team Vorarlberg seid?
Lukas: Nach der Zeit in der Junioren Nationalmannschaft ging es darum, in den internationalen Profi-Radsport einzusteigen und dafür ein möglichst professionelles Umfeld zu finden. Da war das Team Vorarlberg natürlich die erste Wunschadresse. Toll, dass mir Teamchef Thomas Kofler die Chance gab und mir einen Vertrag anbot. Mittlerweile gehe ich in meine sechste Saison mit dem Team und fühle mich dort immer noch rundum wohl.
Martin: Ich habe es mit 3 Jahren Zeitversatz dann meinem Bruder Lukas gleichgetan – nachdem ich drei Jahre jünger bin. Man muss schon auch sagen, dass das Team Vorarlberg-Santic seit über 20 Jahren zu den ersten Adressen im Profi-Radsport und auch zu den erfolgreichsten Teams im deutschsprachigen Raum zählt. Der Fahrerkader und auch das Rennprogramm sind sehr international ausgerichtet, das macht es besonders reizvoll. Zudem ist der Teamsitz in der Nähe von Bregenz für uns günstig gelegen, wir sind mit dem Auto in knapp zwei Stunden vor Ort.
- Wie trainiert Ihr? Wie sieht der Alltag aus?
Lukas: Das Training erfolgt hauptsächlich hier in der Region. Zur Vorbereitung auf die Saison gehen wir mit dem Team natürlich auch ins Trainingslager in den Süden. Die Einheiten variieren und können bis zu 200 km lang sein. In der Nebensaison trainieren wir auch auf dem Mountainbike oder im Winter auf den Langlaufskiern. Der Alltag richtet sich stark nach dem Sport, ihm ist vieles untergeordnet. Mal abends ausgehen oder mal abhängen geht eigentlich nur in der Saisonpause.
Martin: Die knappe Freizeit geht nicht selten für unser Studium drauf. Denn „nebenbei“ studieren wir beide noch an der Uni in Ansbach das Fach „Internationales Management“, ein spezieller Fernstudiengang für Spitzensportler. Wir müssen uns ja auch auf das „Leben nach dem Sport“ vorbereiten…
- Was waren eure größten Erfolge?
Lukas: Neben mehreren Bayerischen Meistertiteln auf der Straße, der Bahn und im Cross, konnten wir beide auch Medaillen bei Deutschen Meisterschaften einfahren. Zu den besonderen Highlights zählten natürlich die Teilnahmen an mehreren Europa- und Weltmeisterschaften sowie die Starts beim Weltcup im Trikot der Nationalmannschaft.
Martin: Zu meinen größten und auch schönsten Erfolgen zähle ich die Top-Platzierungen bei der Tour of Hainan in China. Dort bin ich in einem Weltklassefeld mehrfach nur ganz knapp an den Top-Ten vorbeigeschrammt.
- Warum ist unsere Region perfekt zum Radfahren?
Lukas: Die Region bietet viele abwechslungsreiche und landschaftlich sehr reizvolle Trainingsrunden sowohl für das Rennrad als auch für das Mountainbike. Im Winter haben wir optimale Voraussetzungen zum Langlaufen oder Skifahren bzw. Skitour. Und das wiederum ist ja die perfekte Vorbereitung auf eine erfolgreiche Radsaison.
Martin: Ich beobachte seit Jahren eine stetige Zunahme an sportlich orientierten Radlern in unserer Region, Einheimische gleichermaßen wie Urlauber. Insofern trainiert man selten alleine, weil man häufig jemanden trifft. Das macht die oft langen Trainingseinheiten über viele Stunden etwas kurzweiliger.
- Welche sind die besten Strecken für MTB und Rennrad?
Lukas: Zu den besonders reizvollen Rennradstrecken zählen bspw. die Runde über den idyllisch gelegenen Plansee im angrenzenden Tirol und zurück über die Königsschlösser Linderhof und Neuschwanstein oder die Runde über den Kesselberg zum Walchensee.
Martin: Für mich das absolute Highlight fürs MTB ist die Umrundung der Zugspitze. Man kann diese Tour direkt vom Hotel am Badersee aus starten.
- Was sind Eure Lieblingsstrecken, die Ihr gerne immer wieder fahrt?
Lukas & Martin: Die eben genannten Strecken sind auch unsere Lieblingsstrecken. Von der landschaftlichen Einbettung und der Streckenführung kennen wir nichts Schöneres!
Martin: Wenn wir es aber mal total verkehrsarm wollen, z. B. um bestimmte Trainingsinhalte wie Intervall-Sprints zu trainieren oder wenn wir eine größere Trainingsgruppe sind, dann fahren wir von Oberammergau aus Richtung Wieskirche ins angrenzende Allgäu. Dort gibt es eine Vielzahl toller Straßen, auf denen man quasi ohne störenden Autoverkehr unterwegs ist.
- Worauf muss man achten?
Lukas: Natürlich kann es zu den Hauptreisezeiten bei uns auf den Durchgangsstraßen schon mal turbulent zugehen. Aber wie eben erwähnt, hat man genügend Alternativen, um dem Verkehr zu entgehen.
Martin: Wenn man mit dem MTB auf Forst- oder Wanderwegen unterwegs ist, sollte man sich natürlich rücksichtsvoll gegenüber Wanderern etc. verhalten. Aber das sollte ja ohnehin eine Selbstverständlichkeit sein. Manchmal sollte man auch das sich schnell ändernde Wetter in den Bergen nicht unterschätzen. Es empfiehlt sich also, auf längeren MTB-Touren zumindest eine leichte Regenjacke mitzunehmen. Sonst könnte der Rückweg bei Gewitterregen etwas unangenehm werden …
- Wie findet Ihr die Beschilderung in der Region?
Lukas: Da hat sich in den letzten Jahren einiges getan und ich finde schon, dass die Orientierung in der Region kein Problem darstellt.
Martin: Ich finde außerdem gut, dass das Radwegenetz deutlich erweitert wird und damit auch die Qualität der Beschilderung steigt.
- Was ist das Beste am Radfahren?
Lukas: Radsport ist geradezu ideal, um draußen in der Natur die eigenen Grenzen kennenzulernen. Außerdem hat man mit dem Rad einen deutlich größeren Aktionsradius als zu Fuß und seit es die e-Bikes gibt, ist Radeln eigentlich für jeden möglich geworden – auch für die (noch) nicht ganz so Fitten.
Martin: Wir als Radprofis kommen zudem in der ganzen Welt rum und erleben viel!
- Nachdem man so viele Strecken gefahren hat, was fasziniert dann zu Hause?
Lukas & Martin: Es ist immer wieder schön, heim zu kommen. Wir haben das Privileg, jeden Tag dort trainieren zu können und leben zu dürfen, wo andere Urlaub machen.
- Danke für das Interview!
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