Wer rasante Abfahrten und Pistengaudi erleben möchte, ohne dabei auf Skiern oder einem Snowboard zu stehen, der sollte einmal die Rodelbahnen auf der Zugspitze ausprobieren. Genau das haben wir heute vor.
10:30 Uhr: Mit dem Eibsee-Bus geht es zum Eibsee und von dort mit der Gondel hinauf auf die Zugspitze. Wie immer hat der Gondelführer ein paar gute und witzige Sprüche auf Lager und so wird es wieder einmal eine lockere Fahrt. An der Mittelstation geht einmal mehr ein Raunen durch die Kabine, als die Gondel einen leichten Schlenker macht und natürlich klicken um uns herum die Kameras und Smartphones bei der einmal mehr immer schöner werdenden Aussicht auf die verschneite Berglandschaft.
11:30 Uhr: Einmal auf der Zugspitze angekommen, geht es zunächst hinauf auf die Aussichtsplattform. Irgendwie kann man nicht genug bekommen von dieser traumhaften Aussicht. Und so klicken auch bei uns die Smartphones und Kameras für spätere Wintergrüße an die Familie und Freunde. Auch von der schönsten Aussicht muss man sich einmal verabschieden, schließlich wollen wir noch rasante Abfahrten erleben.
12:00 Uhr: An der Rodelhütte bekommen wir jeweils einen Zipfelbob. Kostenpreis pro Person € 8,00. Ob wir einen Helm oder eine Skibrille benötigen, werden wir gefragt. Nee, wir gehen ja schließlich nur Rodeln. Eine Mütze und Sonnenbrille reichen da vollkommen aus. Von der Rodelhütte machen wir uns auf zum Startpunkt der Piste und dann heißt es auf die Plätze, fertig, los. Mein Kumpel fährt voraus und ich nach einiger Zeit und mit ausreichendem Abstand hinterher. Wow, mit so viel Speed habe ich dann doch nicht gerechnet. Meine Mütze löst sich vom Fahrtwind langsam vom Kopf, Schnee spritzt mir ins Gesicht, die Sicht durch die Sonnenbrille im Nu verschwunden. Mit einer Hand versuche ich den Bob zu halten, mit der anderen meine Mütze. Und wie geht das jetzt mit dem Lenken? Irgendwie schaffe ich es die ersten Kurven zu überstehen, knapp, aber ich bekomme gerade noch die Biegung hin. Doch der schlimmste Abschnitt liegt weiter unten und da hält auch meine Mütze nicht mehr auf dem Kopf. Die landet dann schon einmal im Schnee, während es in Speed weiter den Berg runtergeht in der Hoffnung die Kurven zu meistern und heil am Ende anzukommen.
Und so ungefähr sieht es aus...
Geschafft – die erste Abfahrt haben wir überlebt, aber wie! Wir beide sehen aus als hätten wir im Schnee gebadet. Die Haare voll mit Schnee, leicht vereist, durch die Sonnenbrille kann man nichts mehr sehen, da auch diese mit Schnee verziert ist. Glücklicherweise kommt jetzt erst einmal der gemütliche Teil: mit dem Sessellift wieder hinauf zum Startpunkt.
12:30 Uhr: Einmal oben wieder angekommen stapfen wir zurück zur Rodelhütte. 2x Helme und 2x Skibrille müssen her. Kostenpunkt € 10,00 pro Person. Zusätzlich fragen wir nach Bremstipps. Zipfel nach oben ziehen heißt es. Okay, dann wollen wir das mal versuchen. Zurück am Startpunkt fühlen wir uns direkt sicherer. Der Helm sitzt, die Skibrille wackelt ein wenig, aber bietet dafür mehr Schutz als die Sonnenbrille. Dieses Mal starte ich. Das erste Stück läuft gut, doch weiter unten stehen plötzlich Leute auf der Piste. Bremsen??? Klappt auch nicht unbedingt mit dem nach Oben ziehen. Bei der Geschwindigkeit hilft nur noch der Schleudersitz. Dafür mit weicher Landung und mit Helm geschützt. So macht es auch nichts aus, wenn man aufgrund der Geschwindigkeit noch ein paar Drehungen im Schnee hinlegt.
Nachdem die Piste wieder frei ist, kann es weiter gehen. Im unteren Abschnitt noch an die Mütze denken. Mein Kumpel hat dies bereits erledigt, allerdings war auch dazu der Schleudersitz von Nöten. Die zweite Abfahrt haben wir gemeistert! Und wir haben Lust auf mehr.
15:00 Uhr: Wir haben einige rasante Abfahrten hinter uns. Dabei hat es uns auch ein paar Mal aus den Kurven gehauen, umso glücklicher sind wir, dass wir uns doch noch für einen Helm entschieden haben. Ich denke für so manchen Skifahrer neben der Rodelpiste waren unsere Stürze bestimmt lustig anzusehen. So viele Schneeplatscher und Rutschpartieen hatte ich schon lange nicht mehr. Aber alles ist gut ausgegangen und wir hatten selbst dabei noch gehörigen Spaß.
Unser Fazit: Rodeln auf der Zugspitze ist ein echter Wahnsinn und es wird sicherlich nicht das letzte Mal gewesen sein, Skier gegen Zipfelbob auszutauschen. Vielleicht haben wir dann auch irgendwann den Kniff raus, wie die Lenkung und die Bremse funktionieren. Nachdem wir unser Leihmaterial an der Rodelhütte wieder abgegeben haben, gönnen wir uns einen heißen Trunk und stoßen auf unsere erste Rodelpartie an.
Unser Video: Ein Wintertag auf der Zugspitze
15:30 Uhr: Mit der Zahnradbahn tuckeln wir gemütlich zurück nach Grainau. Jetzt ist erst einmal ein wenig Erholung angesagt, bevor wir uns am Abend noch in das Barleben von Garmisch stürzen.
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