Sonnenaufgänge haben schon etwas Magisches an sich und erfreuen das Herz eines jeden Fotografen und Naturliebhaber. Die meisten Sonnenaufgänge erlebt man als Urlauber am Meer, in den Bergen ist es doch recht selten, da man normalerweise zuvor den Gipfel zu Fuß im Dunkeln erklimmen, oder eine Nacht in den Bergen verbringen muss. Hier bietet die Zugspitze ein Angebot für Sonnenaufgangs-Fans, ganz ohne Mühe und Strapazen.
06:30 Uhr: Um 05:30 Uhr an einem kalten Wintersamstagmorgen aufzustehen und das warme Bett zu verlassen, ist nun wirklich keine schöne Sache. Doch in Aussicht auf das bevorstehende Erlebnis, fällt der Gang ins Badezimmer doch leichter als gewohnt. Ein kurzer Blick vom Balkon auf den Nachthimmel lässt zwar im Dunkeln nicht viel erkennen, doch der Sternenhimmel und die dunklen Umrisse der Zugspitze lassen erahnen, dass heute die Konditionen für einen gigantischen Sonnenaufgang recht gut sind. Schnell die Skikleidung anziehen, Skier und Skischuhe und natürlich die Kamera ins Auto packen und los geht es zur Gondelstation der Zugspitze. Erstaunlich wie viele Autos um diese Uhrzeit schon in Richtung Zugspitzparkplatz unterwegs sind. Vor mir zieht sich eine Lichtkarawane die Kurven entlang nach oben.
06:40 Uhr: Der Parkplatz der Zugspitzgondel ist schon gut belegt, doch mit Hilfe der Parkanweiser findet sich noch ein freier Parkplatz. Schnell die Skier, Skischuhe und Kamera aus dem Auto packen und los zum Eingang. Hier reiht sich bereits die Schlange am Ticketschalter für die Sonnenaufgangsfahrt. Sogar eine erste Gondel ist schon auf dem Weg zum Gipfel unterwegs. Die Buchungsbestätigung wird eingelöst gegen ein Armbändchen, mit dem man später zum Frühstück ins Panorama-Restaurant kommt.
07:00 Uhr: Pünktlich um 07:00 Uhr startet die Gondel in Richtung Zugspitzgipfel. Die Gondel ist voll, wie auch an jedem anderen Morgen gegen 08:30 Uhr, wenn normalerweise Skifahrer, Snowboarder und andere Besucher bereits früh auf den Gipfel wollen. Heute sieht man jedoch vermehrt Gäste mit Kamerastativ und dicken Fototaschen, statt mit Skiern, Snowboards und Skischuhtaschen. Auf dem Weg nach oben sehen wir bereits die erste Morgenröte in der Ferne.
07:20 Uhr: An der Gipfelstation lenken Angestellte den Besucherstrom hinauf zum Gipfel. Diejenigen, die ihre Wintersportausrüstung mitgebracht haben, können diese an den angebrachten Wandhalterungen abstellen. Nur noch zwei Etagen zu Fuß erklimmen oder mit dem Aufzug hinauffahren und dann sind wir auf der Aussichtsterrasse. Um diese Uhrzeit und ohne die Sonne ist es hier oben recht kalt, und heute haben wir sogar noch Glück, denn die Temperaturen für den heutigen Tag nur gering unter 0°C. Alle Fotografen reihen sich nun entlang der Brüstung und halten Ausschau nach Osten, wo sich nach und nach der Himmel verfärbt. Die Sicht ist fantastisch. Der Morgen ist wunderbar klar, die schneebedeckten Gipfel gut zu erkennen.
07:43 Uhr: So langsam könnte die Sonne auftauchen, denn auch mit Skikleidung ist die Kälte noch leicht spürbar. Andere um mich herum müssen wirklich hart im Nehmen sein, denn mit Jeans hier draußen auf dem Plateau mit kaltem Wind zu stehen, kann nicht angenehm sein. Kein Wunder also, dass einige um mich herum von einem Fuß auf den anderen treten und sich die Hände aneinander reiben. Aber dann ist es endlich soweit. Langsam steigt die Sonne über den Gipfel empor und lässt seine Strahlen zu uns hinüber scheinen. Was für ein magischer Anblick!
08:00 Uhr: So schnell die Sonne dann auch aufgegangen ist, so schnell sind die Leute vom Plateau verschwunden. Jeder will jetzt nur noch ins Warme und das Frühstück im Restaurant Panorama 2.962 genießen. Eine Etage geht es wieder hinab und ins warme Restaurant hinein, wo bereits eingedeckte Tische auf die Sonnenaufgangsanbeter warten. Die Auswahl am Büffet ist riesig, ob bayerisch mit Weißwurst und Brezeln sowie Obatzer oder Rührei, Spiegelei, Bacon und Würstchen. Müsli, Obst, Quark und Joghurt stehen genauso zur Auswahl wie frische Brötchen mit Käse und Wurstaufschnitt. Zusätzlich süße Speisen mit Waffeln oder Nutellapizza. Ich wünschte mein Magen wäre größer. Der Kaffee verscheucht dann noch den letzten Schlaf und nachdem der Bauch auch satt ist, kann nun der zweite Teil des Tages starten: Schneevergnügen auf der Piste!
08:40 Uhr: Mit den ersten Wintersportlern, die nun auch mit der ersten offiziellen Gondel auf die Zugspitze gelangt sind, geht es hinunter zum Zugspitzplatt. Schnell noch ein Schließfach besorgen, wo ich die Kamera und meine Winterschuhe verstaue und dann kann es auf die Piste gehen. Die nun vom Himmel scheinende Sonne ist eine wahre Wonne und wärmt angenehm, als ich mich auf die Piste begehe und meine Schwünge hinab ziehe. Es wird ein perfekter Tag auf der Zugspitze sein!
Tipps & Infos:
- Die Sonnenaufgangsfahrten finden auf der deutschen Zugspitzseite normalerweise lediglich in der Wintersaison statt und auch nur samstags von Anfang Januar bis zum ersten Wochenende im Februar, da die Sonne ab dann immer früher aufgeht. Die Zugspitzgondel fährt dann um 07:00 Uhr und um 07:10 Uhr.
- Die Termine sind heiß begehrt, wer Interesse hat, sollte entsprechend rechtzeitig im Voraus buchen. Der Preis inkludiert jeweils die Berg- und Talfahrt sowie ein reichhaltiges Frühstück im Restaurant Panorama 2962. Die Skilifte auf dem Zugspitzplatt sind natürlich im Preis inbegriffen.
- Während auf der deutschen Seite die Sonnenaufgangszeiten auf den Winter beschränkt sind, bietet die Tiroler Zugspitzbahn im Herbst Sonnenaufgangsfahrten an. Und zwar von Anfang September bis Ende Oktober. Auch hier gilt eine frühzeitige Reservierung.
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