Neben Wanderungen, Familienausflügen und Festlichkeiten im Sommer sowie im Winter, ist der Wank während der Wintersaison auch für Skitouren geeignet. Relativ lawinensicher, mit abwechslungsreichen Aussichten, einer schönen Abfahrt und gemütlichen Einkehrmöglichkeiten lässt sich ein Skitourenausflug zum Panoramaberg sportlich, aber auch mäßig anspruchsvoll, gestalten.
Tourensteckbrief
Schwierigkeitsgrad: mittel
Streckenlänge: ca. 8 km (nur Aufstieg)
Aufstiege: 1.000 hm
07:15 Uhr: Der Schneefall, der zum einen lang ersehnt war, sorgt zum anderen dafür, dass die Garmischer Bergwelt in kürzester Zeit von enormen Schneemassen bedeckt wurde. Somit sind zum Wochenende noch fast alle Skitourenrouten wegen erhöhter Lawinengefahr unmöglich.
Damit bleibt lediglich der Wank übrig, um hier eine relativ sichere Skitour zu unternehmen. Unsere kleine Gruppe trifft sich noch im Dunkeln an der Wankbahn Talstation in Partenkirchen. Um diese Uhrzeit ist es noch sehr leer und der frische Schnee noch fast unberührt. Die Aufstiegsroute startet direkt am Parkplatz, verläuft zunächst am Straßenrand, zweigt dann links ab und führt die ersten Höhenmeter steil parallel zur Bergbahn an. Ab hier sind wir in der freien Natur und wir schalten unsere LVS-Geräte ein. Kurze Zeit später müssen wir wieder links abbiegen, um ab hier der Bergstraße zur Esterbergalm zu folgen.
07:30 Uhr: Die Straße ist bereits geräumt, deshalb suchen wir uns immer wieder kleine Umwege durch den schneeverzauberten Wald, wo uns die noch völlig unberührte Schneepracht beglückt. Im Wetterbericht ist für den ganzen Tag Schneefall angesagt, so macht die Lawinenausrüstung auch am Wank Sinn. Nach ca. 40 Minuten Laufzeit vom Parkplatz, erreichen wir auf ca. 1.000 m Höhe die bekannte Daxkapelle. Ab hier wird der Weg für kurze Zeit etwas flacher. Nachdem wir jedoch die Einmündung von Farchant passiert haben (der alternative Aufstieg zur Esterbergalm - siehe unten), wird es wieder sehr steil – es ist das steilste Stück auf der ganzen Strecke überhaupt. Trotzdem gibt es um diese Uhrzeit ein paar Leute, die uns bei der Steigung überholen. Manche Leute strotzen echt vor Energie!
08:40 Uhr: Kurz vor der Esterbergalm wird es wieder flach, wir gelangen in das Esterberger Hochtal. Hier erreichen wir erst einmal die Abzweigung "Wank über Frauenmahd". Diesen Aufstieg nutzen wir normalerweise sehr gerne, doch heute werden wir den Weg über „Roßwank“ nehmen, denn bei der aktuellen Wetterlage und den Schneeverhältnissen ist der Aufstieg über die Frauenmahd aufgrund der Lawinengefahr nicht zu empfehlen. So folgen wir der flachen Straße weiter und nehmen direkt vor der Esterbergalm den Weg rechts hinauf zum Roßwank.
Bei idealer Schneelage ist die Esterbergalm beliebter Ausgangspunkt für verschiedene Skitouren. Für Anfänger gibt es einen relativ entspannten Skitourenweg von Krün zur Esterbergalm. Je nach Kondition und Skitechnik stehen erfahrenen Tourengehern andere Routen offen, z.B. zum Bischof, zur Weilheimer Hütte, zum Hohen Fricken oder zum Krottenkopf. Auch die Hohe Kiste ist von hier erreichbar.
09:00 Uhr: Der Höhenunterschied von Partenkirchen zur Esterbergalm beträgt ca. 650 m, so bleiben uns noch ca. 500 hm bis zum Wankgipfel. Die Aufstiegspiste verläuft in langen Schleifen über den ehemaligen Skihang. Es hört langsam auf zu schneien und ich blicke durch die Wolken zurück nach unten auf die Esterbergalm.
09:50 Uhr: Als wir den Gipfel erreichen, kommt auch die Sonne heraus und wirft ihre warmen Strahlen über die verschneite Bergwelt. Gekrönt mit der Zugspitze, steht der Wetterstein vor uns in voller Pracht – nicht umsonst heißt der Wank Panoramaberg. Über eine geräumte Straße laufen wir nun gemütlich über den flachen breiten Wankgipfel hinüber zum Gipfelkreuz, das sich in der Nähe des Wankhauses befindet.
10:15 Uhr: Der Wank ist wahrlich beliebt bei Skitourengehern, aber auch bei Winterwanderern und so ist es nicht verwunderlich, dass auch heute am Gipfelkreuz bereits viele Tourengeher stehen. Der starke Nordwind macht heute allerdings eine gemütliche Pause am Kreuz unmöglich. Dennoch gibt es die harten Kerle, die tapfer am Kreuz jeglichem Wind trotzen, während sich die anderen im Windschatten des Wankhauses verstecken. Auch ich zittere heftig, bleibe aber aus kameradschaftlichen Gründen mit den Jungs am Kreuz. Als jedoch der Schneepflug uns passiert, um die Wege von den Schneemassen zu befreien, weht er zusätzlich eisigen Schneestaub zu uns herüber. Das reicht dann doch allen. Wir haben genug, stellen unsere Skier um und es geht wieder den Berg hinab in Richtung Tal.
10:30 Uhr: Die Abfahrt über die alte Skipiste am Roßwank ist fast schon ein Luxus: die Piste ist breit, mäßig steil, hat keine Bäume oder andere Hindernisse und ist gerade heute zur frühen Stunde noch nicht überfüllt. Der weiche lockere Neuschnee ist eine wahre Belohnung für all die Mühe, die man beim Aufstieg erlebt hat. In wenigen Minuten erreichen wir wieder die Esterbergalm.
Ab der Alm muss man den Ski kurz tragen, bis man den Punkt erreicht, der mit genügend Hangneigung in Richtung Tal führt. Ab hier geht es erstmal entlang der alten Skipiste, die bald wieder auf die Esterbergstraße gelangt. Es kommen uns immer mehr Leute entgegen - auf Tourenski, zu Fuß oder mit Schlitten und Bob. Es kommt sogar vor, dass man hier auf Leute trifft, die mit dem E-Bike auf Winterreifen hochfahren und die Tourenski im Gepäck haben. Sie sparen sich die Mühe und steigen erst ab der Esterbergalm auf. Auf der Forststraße muss man dann sehr aufpassen, bei viel Verkehr ist es nicht ganz ungefährlich. An manchen Stellen ist die Straße zudem sehr steil und eisig, man muss kräftig bremsen, um einen Zusammenprall zu verhindern. Zum Glück ist die Daxkapelle wieder in Sicht: hier kann ich nach links in den Wald abfahren, wo weniger Tourengeher unterwegs sind.
11:20 Uhr: Wir haben wieder den Parkplatz erreicht, der nun um diese Uhrzeit voll belegt ist. Vor allem jetzt, wo die Sonne nun göttlich vom Himmel scheint, machen sich viele auf dem Weg den Wank zu genießen. Die Skitour zum Wankgipfel war auf jeden Fall wieder sehr erlebnisreich, insbesondere da sie auch nicht so anspruchsvoll ist wie viele ähnliche Skitouren mit ca. 1.000 – 1.200 Höhenmetern. Und am Ende gab es auch noch eine grandiose Panoramasicht auf die verschneite Landschaft und Garmisch-Partenkirchen.
Alternativer Aufstieg von Farchant
Wegen seiner Fläche wird der Wankgipfel im Herbst relativ früh und gleichmäßig beschneit, dazu liegt die Roßwank-Abfahrt am Nordhang und bietet oftmals auch im Dezember bei passenden Temperaturen eine frühere Skisaisoneröffnung für wahre Winterfans. Die Schneegrenze reicht dann aber oftmals erst bis zur Esterbergalm. Das gleiche gilt auch im Winter bei mangelndem Schnee. Kein Wunder also, dass viele die Winter-E-Bikes nutzen. Wer jedoch kein Winter-E-Bike hat, der muss meist den Aufstieg bis zur Esterbergalm zu Fuß meistern. Das ist dann doch nur noch etwas für hartgesottene.
Einen alternativen Aufstieg gibt es von Farchant aus. Am Parkplatz „Skilift am Ried – Warmfreibad Farchant“ nimmt man kurz vor dem Parkplatz die Forststraße nach links, wo der schmale Steig dann nach ca. 150 m wieder nach links abzweigt (Beschilderung Esterbergalm). Der malerische und abwechslungsreiche Pfad bringt einen in mehreren Schleifen zur Esterbergstraße hoch. Beim Abstieg sind die Grödel oder Steigeisen wegen Vereisung absolut empfehlenswert.
Aufstieg über Frauenmahd
Bei entspannter Lawinenlage ist der malerische Aufstieg über die mit Latschen bewachsene Frauenmahd eine schöne und ruhige Alternative zur kahlen Roßwankpiste. Dazu muss aber genug Schnee liegen, denn der steile Pfad hat viele Stufen, die bei geringeren Schneemengen mit dem Ski leider schlecht begehbar sind, besonders im mittleren Bereich. Das ist allerdings der einzige Nachteil, ansonsten wird der Tourengeher mehrfach mit den schönen Ausblicken Richtung Fricken, Esterbergalm und Farchant belohnt. Außerdem kommt der kleine Weg direkt am Gipfelkreuz an, über den Roßwank sind es hingegen noch ca. 20 Minuten, die man über den Gipfelbereich laufen muss, bevor man das Kreuz erreicht.
Tipps & Infos:
- Parkplatz Wankbahn: Es ist eine Parkgebühr zu entrichten
- Bitte beachten Sie, dass die Wankbahn im Winter lediglich für 2 Wochen über Weihnachten und Neujahr öffnet
- Einkehrmöglichkeiten auf dem Wank: Sonnenalm am Wank
- Einkehrmöglichkeiten auf dem Wank: Wankhaus
- Einkehrmöglichkeit auf der Strecke: Esterbergalm
- Wank mal wieder: Alle Wank-Erlebnisse im Badersee-Blog
- Der Badersee-Blog: Alpen "for Dummies" – Sicherheit im Gebirge für Einsteiger im Winter
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Bildergalerie: Wank-Skitour von Partenkirchen